Mentoring für tunesische Politik

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Gestern startete in Freiburg das Tunesienprojekt „Demokratie braucht Frauen“. Die tunesischen Delegationsteilnehmerinnen nahmen nach einer einwöchigen Reise, die sie u.a. auch zu Treffen mit Mitgliedern des Deutschen Bundestags in Berlin führte, an der Zukunftswerkstatt „Mehr Frauen in Führung“ teil. Dort war Dorothea Maisch – ähnlich wie schon kurz zuvor in Baku – Teil des Mentoring-Programms für Nachwuchspolitikerinnen, das von der EAF (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft) im Auftrag des Helene-Weber-Kollegs koordiniert wird.

Mit dabei war u.a. die Präsidentin des tunesischen Juristinnenbundes, Lamia Debbabi, die Präsidentin der zivilgesellschaftlichen Frauenorganisation „Egalité & Parité“, Imane Nora Azouzi, die Unternehmerin und Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftszentrum Le Kef, Leila Ben Kadhi Msadaa und die Kommunalpolitikerin des Stadtrates Tunis, Ariana Zeineb Bouzgarrou. Natürlich waren auch Gastgeber Otto Neideck (CDU), 1. Bürgermeister der Stadt Freiburg und Unterstützer der Veranstaltung, sowie Moderator Stefan Hupka, Leitender Redakteur der Badischen Zeitung mit von der Partie.

Zukunftswerkstatt "Mehr Frauen in Führung in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft" in Freiburg

Zukunftswerkstatt in Freiburg – auf dem Podium umrahmt von Bürgermeister Otto Neideck (CDU) und Moderator Stefan Hupka (Badische Zeitung)

Das Projekt „Demokratie braucht Frauen“ im Rahmen der deutsch-tunesischen Transformationspartnerschaft im Auftrag des Bundesfamilienministeriums läuft nun planmäßig bis Ende 2013 in Deutschland und Tunesien.

Es war gestern sehr spannend zu hören, wie die politische Lage der Frauen in Ruanda ist. Frauen machen über die Hälfte im Parlament aus. Dies wird durch entsprechende gesetzliche Regelungen gesichert. Auch die Schulbildung für Mädchen wird gewährleistet, und die Erwerbsquote ist steigend.

In Tunesien waren die Listen zur Gründung der verfassungsgebenden Versammlung paritätisch besetzt. Allerdings sind durch eine große Anzahl von Splitterparteien – 95 an der Zahl! – nur 33% der Parlamentarier weiblich.  Jetzt ist es wichtig, die gemäßigten Kräfte in der Gesetzgebung einzubinden. Erstmals wurde damit begonnen, das Thema von Führungskräften im Gesamtkontext von Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft zu beleuchten.

Handlungsempfehlungen aus allen Feldern sind:

  • Frauenthemen müssen „Chefsache“ werden (Zitat Otto Neideck)
  • Frauen müssen auf Führungsaufgaben vorbereitet werden

Die Meldung aus der EU wurde nahezu einstimmig befürwortet.

„Frauen müssen auf allen Führungsebenen in die Verantwortung eingebunden werden,“ so Dorothea Maisch. „Stellen wir den Erfolg unserer Gesellschaft auf beide Beine, Männer und Frauen, und nutzen wir so die unterschiedlichen Stärken.“

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