Alpirsbach-Peterzell. Warum fällt es Frauen schwerer, sich für politische Ämter zu engagieren, als Männern? Und weshalb gibt es weitaus weniger weibliche Mandatsträger? Die Frauenliste Alpirsbach will sich nicht mit dem Beleuchten dieser Fragen begnügen. Ihr ist daran gelegen, durch konstruktive Informationen vielseitige Perspektiven auf diesem Gebiet aufzuzeigen, Hemmschwellen abzubauen und mentale Prozesse in Gang zu bringen, um Frauen die Mitverantwortung auf politischer Ebene zu erleichtern. „Auf mich kommt es an! – Fit für Kommunalpolitik-Mentoring“ war denn auch das Thema einer Veranstaltung der Frauenliste im Gasthof Linde in Peterzell mit der Unternehmerin und Kommunalpolitikerin Dorothea Maisch aus Gaggenau.
„Uns ist das überparteiliche Arbeiten und Netzwerken ein großes Anliegen“, wie Magdalena Öhler, Gründerin der Frauenliste Alpirsbach, deutlich machte: „Schließlich wollen wir kooperieren, statt uns in Nischen auseinanderdividieren zu lassen.“ Es tue dem Gemeinderat gut, viel an weiblicher Lebenserfahrung zu haben, und es sei auch gut für die ganze Gesellschaft, so Öhler.
Dorothea Maisch zeigte anhand statistischer Daten die Unterschiede auf, die im politischen Bereich im Landkreis Freudenstadt bei der Beteiligung von Frauen und Männern gegeben sind. Demnach ist besonders auffällig, dass sich Frauen besonders wenig politisch engagieren.
Dorothea Maisch ist eine Kommunalpolitikerin aus Gaggenau, die nicht als Parteisoldatin, sondern als Quereinsteigerin auf der politischen Bildfläche erschienen ist und das Geschehen ihres Heimatortes seit dem Jahr 2004 mitbestimmt. Sie ist Trägerin des Helene-Weber-Preises 2009. Dies ist eine Auszeichnung für Kommunalpolitikerinnen, die in ihrer Kommune neuartige und zukunftsweisende Projekte umgesetzt haben und die durch ihr außerordentliches kommunalpolitisches Engagement auffallen. Maisch weiß, dass sie als Vorbild für andere politisch interessierte Frauen fungiert, und nutzt dies. Seit 2009 ist die Unternehmerin auch Kreisrätin und Fraktionsvorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion sowie stellvertretende Kreisvorsitzende und kennt sich aus im „Spieledickicht der Macht“, wie sie es nennt. Zielstrebigkeit legt sie an den Tag, wenn es darum geht, ihre Geschlechtsgenossinnen in der politischen Landschaft zu beheimaten und ihnen dabei wertvolle Tipps zu geben. „Politik kann man(n) lernen – wir Frauen auch!“, rief sie aus, als sie ihrem ausschließlich weiblichen Publikum Details zum Thema Mentoring eröffnete. „Ich biete Ihnen heute ein Büfett, und Sie entscheiden, was Ihnen schmeckt“ erklärte sie ihr Bemühen, den Zuhörerinnen das „Gewusst-wie“ mit Hilfe des Mentoring näher zu bringen. Dabei ging es nicht nur um die Aufgaben und Ziele, die Gestaltungselemente, Struktur oder mögliche Erfolgsfaktoren im Zuge des Mentoring, sondern auch um den aktiven Austausch der Teilnehmerinnen.
(Quelle: Schwarzwälder Bote)