Am 3. Oktober wohnte ich als Vertreterin der Großen Kreisstadt Gaggenau der feierlichen Matinee zum Tag der Deutschen Einheit in der Badener Halle in Rastatt bei. Nach der Begrüßung durch den Rastatter Oberbürgermeister Hans-Jürgen Pütsch hielt Norbert Blüm, Bundesminister a.D., die Festrede.
„Gerechtigkeit – jedem das Seine“ – schnell kam Norbert Blüm zum Kern des Themas. Gerechtigkeit, die wir im kleinsten Kreis der Familie und des Freundeskreises manchmal vermissen lassen und doch so oft für uns persönlich einfordern. Wie schnell sich hier die Sichtweisen ändern! Aber was ist eigentlich gerecht? Ist es gerecht, dass wir zum Mond zu fliegen, aber es heute schon nicht schaffen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren? Ist es gerecht, in Freiheit leben zu dürfen mit dem Wissen, dass viele Menschen auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft unterdrückt und misshandelt werden? Ist es gerecht… – Diese Frage stellte Norbert Blüm mehrfach. Doch er überließ es bei vielen Fragen den Festgästen selbst, die Antwort zu finden. Mit seiner engagierten Rede zog er die Zuhörer in seinen Bann, und jeder fühlte sich auf seine Weise angesprochen. Nach wie vor versteht es Norbert Blüm auf das Beste, sein Publikum mitzureißen.
Musikalisch wurde die Matinee übrigens mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und einem hervorragenden Klavierkonzert umrahmt.